Herzblut & Tradition & Leidenschaft

Familie Binder - Familie Pfluger

Unsere Geschichte von der Schützhütte zum Berghotel

Anfang der 20iger Jahre kam der Fremdenverkehr(Tourismus) im Zillertal langsam ins Rollen.

Max Binder, der Gründer unseres Familienbetriebes verfolgte schon damals ein Ideal. Ein Projekt bei dem die ganze Familie zusammen arbeitet, so wie es auch heute noch ist. Er erwarb ein Grundstück und 1926 begann der Bau der ersten „Gerlosstein Hütte“.

 

Schwertransport

und Durchhaltevermögen

Die Errichtung einer Hütte in dieser Zeit war sehr aufwendig. Das Holz wurde im Wald von Hand gesägt und zu recht gehackt. Das Baumaterial sowie auch Einrichtungsgegenstände und Dinge des täglichen Bedarfs wurden aus dem Tal zur Hütte - auf dem Rücken - getragen. Dabei wurden alle kräftig zur Mithilfe herangezogen. Auch die sieben Kinder: Gerlinde, Erich, Ewald, Helmut, Irmgard, Gertrude und Wilfried mussten stets mit anpacken.

Der Herd zum Kochen wurde beispielsweise auf zwei Hölzern in mühevoller Arbeit, von vier starken Männern herauf gezogen.

Einige Zeit später konnte sich Max Binder „Saumtiere“ = Tragetiere leisten. Mulli´s genannt waren dies Züchtungen aus Esel und Pferd die sehr stark und ausdauernd waren. Doch auch diese Errungenschaft hatte ihre Tücken. Es kam hin und wieder vor, dass eines dieser Tiere bockte oder schlimmer noch, abstürzte.

Sommer - Hauptsaison im Zillertal

Wasserversorgung aus hauseigner Quelle

In den folgenden Sommern kamen immer mehr Gäste und auch Einheimische, um eine „Höhenluftkur“ oder eine Wanderung zu unternehmen. Oder auch um einfach die wunderschöne Aussicht ins Zillertal zu genießen. Die Gerlossteinhütte war damals nur im Sommer geöffnet, der Wintertourismus entwickelte sich später.

Erstmal musste Wasser her:  Die Wasserfassung war anfangs noch zu kostspielig. So wurde im Winter Schnee geschmolzen, im Sommer holte man das Wasser direkt an der Quelle. Dies war eine Zeit und Kraft raubende Aufgabe, die meist von den Kindern verrichtet wurde. Jahre später errichteten Max und Maria Binder eine Holzleitung von der Quelle zur Hütte. Aus genau dieser Quelle beziehen wir heute noch unser Wasser.

 

Entwicklung Hütte - Hotel

vom Heulager zum Zirbenholz-Boxspringbett

Aufgrund des Engagementes der gesamten Familie & der gut laufenden Geschäfte konnte ab 1928 stets etwas renoviert, erneuert und dazu gebaut werden.

Angefangen mit 5 Betten, die dann auf 15 – 30, und später auf 50 erweitert wurden. Wenn es nötig war, d.h. wenn mehr Gäste Unterkunft suchten als Platz war in der Schutzhütte, konnte auch die Stube mit Matratzen ausgelegt werden.

Heute gibt es 22 Zimmer und 5 Suite mit gesamt 110 gemütlichen Betten im Haus.

Winter - Skitourismus

Selbstgetreten Pisten und Skirennen

Die Pisten wurden "zuFuß bzw. per Ski" selbst „präpariert“. Immer ein Ski neben dem anderen, Tritt für Tritt eine „Spur“ machen. Dann endlich konnte man hinunterwedeln. Im Laufe der Zeit entwickelten sich die ersten Pistenpräpariergeräte. Schwere Walzen, welche von mehreren Männern gleichzeitig die Piste hinuntergerollt wurden.

Im selben Jahr fand auch das erste Schirennen hier im Gebiet Gerlosstein statt. Mit ca. 20-30 Teilnehmern. Später wurde das Gebiet auch für Fis-Veranstaltungen entdeckt, mit bis zu 150 „Rennfahrern“.

Weltwirtschaftskrise und Tausendmarksperre

Arbeitslosigkeit & Armut

Die Weltwirtschaftskrise Anfang der 30er Jahre, machte auch vor dem Zillertal nicht halt. Die Leute mussten sparen, Geld war keines vorhanden. Somit war das Einkehren in Schützhütten oder Gasthäuser unmöglich.

Als dann zudem im Mai 1933 die deutsche Reichsregierung die Tausendmarksperre einführte, brach der Fremdenverkehr(Toursimus) fast völlig ein. (Tausendmarksperre=Jeder deutsche Reichsbürger musste 1000 Reichsmark Gebühr bezahlen um nach oder durch Österreich zu reisen.)

Die Familie zu ernähren war sehr schwer für Maria Binder, geb. Pumpernick, Frau von Max Binder. Ihr Mann und viele Männer aus der Region wurden zum Krieg einberufen.

Die Männer kehrten teils erst 20 Jahre später zurück. Wenn überhaupt und auch teils schwer verwundet.

Detail am Rande: Die Veteranen und Kriegsheimkehrer errichteten zum Dank an Gott für Ihre Rückkehr das Gipfelkreuz auf der Gerlossteinwand. Die seither traditionelle Gipfelmesse finden immer noch einmal jährlich im Sommer statt.

Kriegsende - Wirtschaftsaufschwung

Seilbahnbau - Wirschaftsaufschwung

Erst Ende der 50iger ging es wieder bergauf. Wilfried Binder konnte einige Geldgeber gewinnen, um den Traum einer Seilbahn zu verwirklichen. Das war die Attraktion im Zillertal. Ein Pionier seiner Zeit! Erst viele Jahre später folgten im Umkreis einige Seilbahn- und Liftbauten. Die Gerlosstein - Seilbahn erleichterte die folgenden Sanierungen und Umbauten unseres Hauses. 1960 erweiterte Wilfried mit seiner Frau Herma Binder die Gerlossteinhütte zum Berggasthof. Tagsüber transportierte die Seilbahn Gäste, nachts Baumaterial. Eine Fahrstraße zum Hochfahren gab es noch nicht. Die wurde in den späten 70er Jahren errichtet. Der Berggasthof wurde für die damalige Zeit sehr komfortabel eingerichtet. Es gab einige Zimmer mit Badewanne und WC. Etagenduschen und Waschräume, sowie mehrere Toilettenanlagen. Gesamt 18 Zimmer mit ca. 100 Betten. Heute ist ein Badezimmer Standard, und Duschen oder WC´s auf der Etage kaum noch vorstellbar.

Auch im Skigebiet blieb die Zeit nicht stehen und der Schlepplift zum Arbiskogel, wurde schon bald durch einen Sessellift ersetzt. Der Sonnalm Sessellift wurde gebaut und ein Schlepplift zum Larchkopf. Mittlerweile gibt es auch eine Rodelbahn, Snowtubingbahnen und Förderbänder für die Anfänger.

Generationen

Maximilian - Wilfried - Rupert - Christina

Ende der Sechziger Jahre entstand weiters das Liftstüberl -  Sonnenstüberl Arbiskogel. Ende der 70er Jahre das 4-Sterne Hotel "Dörflwirt". 1992 erfolgte die Übernahme der 3. Generation Rupert und Gerda Binder sowie im "Dörflwirt" Stefan und Patricia Binder. 2002 hat Rupert und Gerda zusammen mit den drei Töchtern: Christina, Sonja und Magdalena den Berggasthof zum Hotel gemacht.

2018 ging der Betrieb über an die 4. Generation: Christina & Martin Pfluger.

Auch die Geschichte des Hotel Dörflwirt geht weiter, hier erfolgt im Jahr 2017 die Übernahme der 4. Generation: Stefan´s Sohn Maximilian hat die Zügel in die Hand genommen.

Das Sonnenstüber Arbiskogel, sowie die urigsten Räume unseres Hotels sind im Originalzustand, mit großem Aufwand, erhalten geblieben. Ein Herzstück der Geschichte die wohl viel zu erzählen hätten.

2020 kam eine große Herausforderung auf die Familien Binder & Pfluger zu. Die Coronakrise. Aus derzeitige Sicht können wir sagen, wir haben es überstanden.

Jede Generation hat Ihre Herausforderungen ;-) Hoffentlich folgen noch viele weitere.

Im Jahr 2026 feiern wir unser Hundertjahre Jubiläum.

Danke für Ihre Aufmerksamkeit!

Ihre Familien Binder & Pfluger